Referenz
von der Rektorin Sibylle Hiller
von der Lindenschule in Halle/ Westfalen

"Die Prinzessin in der Schublade"
Das Theater Potzblitz aus Berlin zu Gast in der Lindenschule

Selten haben Grundschüler Theater so frech, witzig, lebensnah und überzeugend erleben dürfen - mit relativ wenig Mitteln, aber beeindruckendem Können und Engagement.
Die Geschichte der Prinzessin Sophie, die behütet, aber mit nur mäßigem Interesse ihrer Eltern aufwächst, Zuneigung und Verständnis mehr von Karla, der Haushälterin erfährt. Und dann taucht Alex auf.

Zwei Personen spielen fünf Figuren...
König Peter, abonniert auf Süßigkeiten, verschlafen, kugelrund, behäbig und arglos. Als Regent und Ehemann eher weniger ernst zu nehmen, erheitert er die Zuschauer königlich. Seine Gattin Königin Margarete geziert bis zickig, nur Mode im Kopf und Repräsentieren, als krasses Gegenteil unterstreicht sie die komischen Elemente des Königs.
Dann ist da Karla, bodenständig, tüchtig, immer zu viel zu tun und immer Zeit für alles und jeden. Mit erfrischendem Humor lästert sie über ihre Arbeitgeber, liebt sie ihre Prinzessin und nimmt sich selbst nicht ganz so ernst, aber wichtig.
Die Prinzessin wandelt sich durch Karla und Alex, die neue Freundin, von einer zwar klugen, aber weltfremden Träumerin zu einem handfesten witzigen Mädchen.
Und dann ist da noch Alex. Alex ist cool, anfangs gar bedrohlich, ganz sicher selbstbewußt, frech und komisch. Dabei ist sie als Figur aus dem Leben der Kinder gegriffen und entsprechend reagieren diese auch auf sie.
Musik, akustische Untermalung und die Kulissen eröffnen der Phantasie der Kinder viel Raum eigene Bilder entstehen zu lassen. Die Wandlungs- und Verwandlungsfähigkeit der Schauspielerinnen ist enorm. Die Geschwindigkeit , in der sie von einem Kostüm ins andere Schlüpfen, phänomenal.

Der Clou natürlich zum Schluss. Nicht nur der musikalische Höhepunkt, sondern das Gespräch der Schauspielerinnen mit den Kindern. Locker, mit Humor und unverkrampft nehmen die Fragen ihres jungen Publikums auf, stellen sich darauf ein.
Theater hautnah, zum Anfassen. Genuss und Spaß, ein den Schulalltag belebendes Ereignis, nicht nur für die Kinder, sondern in jedem Fall auch für die Erwachsenen.

Sibylle Hiller